Monat: Juli 2015

Schnappszahl – 333 mal 17408sound

Runde Geburtstage oder Ereignisse zu feiern ist doch langweilig. Und weil die Drei eine wunderschöne Zahl ist, lasse ich den Schnapps nun zu meinem 333. Eintrag fliessen. Erstaunlich, wie schnell der Blog gewachsen ist und wie viele Beiträge ich in diesen 16 Monaten bereits verfasst und veröffentlich habe. Der grösste Antrieb dafür ist natürlich nicht (nur) mein Ego, sondern auch ihr Leser und Verfolger. Danke für eure Treue, eure Kritik, euer Lob und eure Diskussionen. Auch in Zukunft werde ich versuchen, mein breiter Musikkonsum hier abzubilden und mit euch zu teilen. Denn Musik macht immer dann am meisten Spass, wenn man die damit verbundenen Emotionen und Erlebnisse weitergeben kann.
Um das Lesevergnügen noch unterhaltsamer zu gestalten, ist in Kürze eine neue Beitragsreihe geplant. Als Vorschau sage ich nur „Fragebogen“. Bleibt dran!

333 – Die 333. Platte in meiner Discogs-Collection

Die digitale Sammlung auf der wunderbaren Discogs-Seite repräsentiert mit vielen Lücken und fehlenden Einträgen mein Plattenregal im Internet. Mit wenigen Klicks kann man all seine erstandenen Scheiben in eine Liste packen und hat für immer den Überblick über gekaufte Scheiben und Versionen. Sortiert habe ich die Liste für diesen Beitrag nach dem Datum der Additionen. Somit ist der 333. Eintrag folgende Platte:

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The Twilight Singers – Dynamite Steps
Greg Dullis Solowerke erschienen zum Teil unter diesem Bandnamen und präsentieren, was man von diesem Herrn erwartet: Düsterer Alternative Rock mit einem Einschlag zum Indie. Die Band bleibt dabei mit den Füssen in der nahen Vergangenheit und spielt dunkle Songs voller Gitarren und melancholischem Soul. Was das fünfte Album der Zwillinge darstellt, war ein Höhepunkt im Jahr 2011 und ist bis heute ein intensives Album mit grossartigen Tracks. Fans von Dulli greifen ohne zu zögern zu, Freunde des erwachsenen Alternative Rock hören unbedingt rein.
Die Aufmachung des Vinyl ist angenehm schlicht, das Album überstreckt sich auf zwei weisse Scheiben in einem Gatefold. Geschmückt wird die Musik mit stimmungsvollen Fotografien und einem wunderbaren Cover. Was will man noch mehr?

33 x 3 – Die 33. CD auf dem dritten Regalbrett

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Bob Dylan – Time Out Of Mind
Die Rückkehr von Bob Dylan kriegte ich im Elternhaus sehr gut mit, allerdings war „Time Out Of Mind“ erst das zweite Album vom Meister, das ich bewusst wahr nahm. Der Nachfolger steht an der Spitze, wobei „Time…“ bis heute stärker im Kopf geblieben ist. Bereits der erste Song „Love Sick“ groovt und Herr Dylan grummelt wie kein Zweiter. Wirklich beeindruckt hat mich aber der Abschluss mit „Highlands“. Während über 16 Minuten wird hier eine Geschichte erzählt, in der Präsentation eigentlich sehr reduziert ist, trotzdem eine starke Faszination ausübt. Interessanterweise hat mich aber der Musiker trotzdem nie komplett gepackt, so habe ich bis heute wenige seiner Alben gekauft, und höre auch diese Scheibe selten. Wenn sie aber im Spieler landet, dann erinnert es mich oft an vergangene Jahre.

3 x 3 x 3 – Die 3. Vinylscheibe im 3. Fach von unten nach links

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Moby – Hotel
„Hotel“ war wohl etwas wie ein Abschluss einer Phase in Mobys schaffen. Zum letzten Mal hat er damit ein Album veröffentlicht, das in sich geschlossen wunderbar funktioniert und seine alte Punk-Wurzeln durchscheinen lässt. Auch toll, dass er in fast jedem Lied singt und dazu seine Gitarre bearbeitet. Bis heute sind viele Lieder darauf meine Liebsten von ihm, wie „Spiders“, „Raining Again“ oder „Slipping Away“. Weilte es lange als CD in meiner Sammlung, habe ich dann glücklicherweise einmal das Vinyl angetroffen und veredelte mein Regal um ein wichtiges Stück bohlischer Musikgeschichte. Schliesslich war es auch die erste Scheibe die ich mir von Moby kaufte. Und bis heute bin ich Fan.


3 Kritiken die in den kommenden Tagen hoffentlich das Licht der Welt erblicken:
The Chemical Brothers – „Born In The Echoes“
Heidemann – „Orphan“
Roger Waters – „Amused To Death“


Was wünscht ihr in den nächsten 333 Einträge hier zu lesen?

Tim Bowness – Stupid Things That Mean The World (2015)

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Tim Bowness – Stupid Things That Mean The World
Label: Inside Out, 2015
Format: Vinyl im Gatefold, mit Download und Karte
Links: Discogs, Künstler
Genre: Art-Rock

So schnell kanns gehen. Da hört man lange nichts viel Konkretes von Tim Bowness und dann nur knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung seines Soloalbums „Abandoned Dancehall Dreams“ folgt bereits der Nachfolger. Mir soll es recht sein, mag ich die Musik mit der markanten Stimme doch sehr und geniesse sie immer wieder gerne. Wieder auf Inside Out nun also die dummen Dinge, die für uns die Welt bedeuten. Und eigentlich beginnt das Album dann auch ziemlich so, wie man es kennt und erwartet.

„The Great Electric Teenage Dream“ fährt wie beim letzten Album zuerst mal das Schlagzeug auf und lässt den Bass grummeln. Passend zum Titel erhält der Song jedoch eine Atmosphäre von alten elektrischen Geräten, aufgeladen und unter Spannung. Der wirkliche Ausbruch folgt aber nicht, die Musik von Bowness besteht im Gegensatz zu seinen älteren Projekten wie No-Man nicht aus wilden Klangwänden, sondern eher introvertierten Liedern, die auch mal mit dem Indie-Rock kuscheln. „Stupid Things…“ führt das vorangegangene Album somit logisch weiter, weiss aber die Präsentation ein wenig zu verändern. Der Künstler erweitert sein Spektrum und entfernt sich nun etwas von dem verträumten Schwebezustand und gibt den Klängen eine geerdete Sichtweise. Das tut der Musik gut, ist sie nun prägnanter und auch gefälliger, ohne die Leichtigkeit zu verlieren. Die Instrumente klingen weiterhin gerne luftig und das Album lässt den Hörer sich entspannt auf dem Sofa hinlegen. Ob Ambient, Art-Rock, Jazz oder Indie, die Mischung macht’s und wirkt schlussendlich homogen. Textlich versucht sich Tim Bowness dazu an sozialer Kritik, und stolpert leider ein paar Mal über die plumpen Aussagen. Wie auch h von Marillion verliert sich Bowness etwas in den Gedankenstrukturen eines Teenagers, hat aber auch tolle Zeilen wie „Your great electric teenage dream / Once a record / Now an unpaid stream“ auf Lager. Wie wahr, und was für ein Problem in der aktuellen Musikwelt. Um trotzdem Eindruck zu hinterlassen unterstützen ihn auf diesem Album tatkräftig Freunde und Bekannte wie David Rhodes, Peter Hammill oder Pat Mastelotto. Ein Aufgebot, das sich sehen und hören lassen kann, veredeln die Herren doch die Musik.

Mit der neuen Scheibe hat Tim Bowness zum wiederholten Male ein wunderbar schönes und grossartig zu hörendes Werk erschaffen. Seine eigene Formel, Art-Rock mit anderen Stilen zu verbinden und mit seinem Gesang zu verzieren, geht hier super auf. Auch wenn die Musik eher in den Herbst passen würde, darf man sich freuen und genüsslich den Klängen lauschen. Danke Steven Wilson, dein goldenes Händchen hat auch hier wieder gewirkt – wenn auch nur als Berater.

Anspieltipps:
The Great Electric Teenage Dream, Sing To Me, Press Reset

Rebeka – Hellada (2014)

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Rebeka – Hellada
Label: Brennessel, 2014
Format: Doppel-Vinyl
Links: Discogs, Band
Genre: Synth-Pop

Viel gegen die aktuelle Wirtschaftkrise in Griechenland wird dieses Album wohl nicht ausrichten können, stammt die Band Rebeka doch aus Polen. Warum sie ihr erstes Album „Hellada“, also nach dem polnischen Wort für Hellas, benannt haben, kann ich leider nicht sagen. Viel mit griechischer Tradition hat die Musik nicht gemein, das macht aber nichts. „Hellada“ unterhält blendend mit seinem leichten Synth-Pop und sorgt hoffentlich dafür, dass Rebeka auch in unseren Gebieten bekannter werden.

Denn die Musik ist leicht, locker bekömmlich und doch etwas verschmitzt. Obwohl die Aufnahmen sehr gemässigt sind, so findet die Musik meist auf wenigen Spuren statt und ohne grossen Knall, spürt man die Energie in den Liedern und hinter den Melodien. Gleich im eröffnenden Stück „Sisters“ spielt die Band gegen Ende stark auf und zeigt, dass eine Livedarbietung hier wohl eine ziemliche Wand auffährt. Dass die Musik auf „Hellada“ aber auch ohne Krach funktioniert, spricht für die Songs und das Talent der Band. Je weiter das Album voranschreitet, desto mutiger und interessanter werden die Kompositionen. Die Platte driftet mal mehr Richtung New Wave, Electronica oder dann wieder Pop mit viel Keyboard. Obwohl selten Gitarren erklingen und das Schlagzeug auch eher im Hintergrund tätig ist, werden die Lieder nicht zäh oder seicht. Ob man dazu tanzen kann oder lieber mit seinem Partner kuschelt, Rebeka bieten für alles die passende Unterhaltung. Iwona Skwarek singt mit ihrer wandelbaren Stimme die englischen Texte ohne grossen Akzent und macht die Musik internationaler. Auf der dritten Seite taucht „Hellada“ dann noch mehr in die Diskos der 80er ein und moduliert Bässe und Synth mit „555“. Hier stimmt alles, man will sofort aufstehen und tanzen. Der Lauf hält auch mit „Unconscious“ an, meinem Liebling. Effekte, verzerrte Stimmen, pochender Beat und ein super eingängiger Refrain – was will man mehr. Dank der wunderbaren Vinyl-Ausgabe erhält man sogar noch drei Bonusstücke, damit das Vergnügen hier keinen Abbruch findet.

„Hellada“ war eine spontane und plötzliche Entdeckung, Rebeka sind eine wunderbare Gruppe die ich gerne weiterhin hören und verfolgen werde. Das Album und ihre Musik gefällt sehr gut, weiss dem Synth-Pop neue Seiten abzugewinnen und unterhält vorzüglich. Sogar vielfaches Hören schadet dem Album nicht, die Zlotys sind gut angelegt bei dem Duo.

Anspieltipps:
Knife in Heart, 555, Unconscious

Porcupine Tree – Anesthetize (2015)

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Porcupine Tree – Anesthetize
Label: Kscope, 2010 / Neuauflage 2015
Format: Doppel-CD mit DVD in Mediabook
Links: Discogs, Band
Genre: Progressive Rock, Art-Rock, Metal

Ein Konzert aus 2008 wurde 2010 auf DVD und Bluray veröffentlicht, 2011 als LP-Box auf den Markt gebracht und nun nochmals vier Jahre später erfährt es die Auswertung auf CD. Geschieht nun mit Porcupine Tree dasselbe, was allen anderen Bands widerfährt, die sich auflösen? Plünderungen des Archivs, Neuauflagen und Remaster-Pressungen? Denn auf neues Material müssen wir leider noch lange bis ewig warten, Steven Wilson hat sich als Solokünstler platziert und keine Pläne für die New-Art-Rock Band. Wie gut diese Formation aber war, lässt sich hier auf zwei CDs und dem dazugehörigen Filmmaterial nochmals überprüfen.

Das Konzert stammt aus der damaligen Tour zum „Fear Of A Blank Planet“-Album und wurde im niederländischen Tilburg aufgezeichnet. Dabei wurden zwei Konzertabende zu einem zusammengeschnitten, um ein umfassendes Bild der Tournee abgeben zu können. Im Mittelpunkt steht natürlich die Präsentation des blauen Albums, es wird zum Auftakt gleich komplett dargeboten. Wie von der Gruppe gewohnt, erkennt man an den Aufnahmen wenige Unterschiede zur Studioplatte. Die Musiker agieren extrem genau und professionell, dank Samples und Keyboards werden viele Soundspuren im Hintergrund eingespielt. Auch die droneartigen Gitarren und Effekte finden ihren Platz, was besonders „Way Out Of Here“ veredelt. Andere Pfade wählen Wilson und Konsorten aber dann beim Gesang, denn in „My Ashes“ singt der Tourgitarrist John Wesley den Refrain und zeichnet mit seiner feinen Stimme ein wunderbares, neues Bild des Songs. Damit wird das Lied auch gleich das Highlight der ersten Konzerthälfte, nebst dem wuchtigen „Anesthetize“ mit einer Laufzeit von über einer Viertelstunde. Die wahren Perlen verbergen sich aber im zweiten Teil. Porcupine Tree spielen sich hier durch eine gelungene Auswahl aus Klassikern und vergessenen Liedern ihrer Geschichte. Die wunderschönen B-Seiten „Drown With Me“ und „Half-Light“ werden dargeboten, drei Beiträge von „In Absentia“ finden den Weg zurück auf die Bühne und der Abschluss gestaltet ein neu arrangiertes „Halo“. Gerade diese instrumentalen Lieder und der Abschluss sind ein Feuerwerk an Musik und Schreibkunst, es zeigt die Band auf ihrem scheinbar unaufhaltbaren Weg nach oben. Dass diese Strasse bald an ihr Ende kommen wird, konnte man damals noch nicht erahnen. Und dank diesem Dokument die Leichtigkeit des Progressive Rock noch einmal erleben.

„Anesthetize“ noch einmal als CD / DVD Paket zu veröffentlichen macht Sinn, da dieses Format nur einer limitierten Auflage beilag. Wer das Konzert aus Tilburg aber schon vor fünf, respektive vier Jahren gekauft hat, der benötigt diese Neuauflage nicht. Für alle anderen ist es ein hübsches Trostpflaster auf die Wunde, die Porcupine Tree mit ihrer Pause hinterlassen haben. Hier noch mit reduziertem Show-Anteil, Licht und ein paar Projektionen müssen reichen. Tun sie auch.

Anspieltipps:
My Ashes, Drown With Me, Halo

Media Monday #213

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Nun habe ich mich doch noch überwunden beim Media Monday vom Medienblog mitzumachen. Jede Woche werden neue Lückentexte zur Verfügung gestellt, die man gemäss seiner aktuellen Medien-Situation ausfüllen kann. Ganz witzig oder? Vielleicht schaffe ich es sogar jede Woche mitzumachen.

1. Peter Gabriel einmal im wahren Leben zu treffen, wäre nicht nur ein ehrfürchtiger Moment, sondern bestimmt eine wunderbare Gelegenheit, tausende von offenen Fragen zu den Themen Musik, kulturellen Einfluss, soziale Ungerechtigkeit und den Menschen an sich zu diskutieren. Gabriel ist schliesslicht nicht nur ein extrem talentierter Musiker, sondern auch eine sorgenvolle und umsichtige Person. Irgendwie fühlt er sich immer wie ein wohlwollender Grossvater an. Tee und Kuchen bei mir Peter?

Siehe auch: http://witness.org/ // http://theelders.org/ // http://petergabriel.com/

2. Zeitreisefilme mag ich sehr, besonders wenn sie das Thema so komplex darstellen, wie es eigentlich auch ist. Ich liebe unchronologische Erzählweisen, mehrere Ebenen und verwirrende Szenenwechsel. Schlechte Erklärungen benötige ich da keine, mir reicht es, wenn die innere Logik des Filmes funktioniert. Ansonsten verliert man sich in Diagrammen, wie auch der Film „Looper“ es schön zeigte. Und dieses Geplapper um Physik und Mathematik finde ich immer wieder cool – nachvollziehen kann ich das in diesem Leben wohl eh nicht mehr.

3. KitKat falsch zu essen ist zwar untypisch, dadurch aber nicht gleich schlecht, denn immerhin verärgert man so Ordnungsfetischisten und kann so viel mehr von diesem tollen Schokodingens auf einmal abbeissen!

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4. Durch Netflix erst bin ich auf Modern Family gestoßen, das im weiten Feld der amerikanischen Comedy-Serien ein wohltuender Ruhepol darstellt. Was zuerst wie eine seichte Familiensitcom anmutet, entpuppt sich als herzvolle und grossartige Betrachtung der modernen Lebensweise von Patchwork-Familien. Sexuelle Orientierung, Altersunterschied, Differenzen der Geschlechter und Probleme mit dem Umfeld, alles verpackt in wunderbaren Witzen, oft bissig. Und inmitten dieser Bande steckt Ed O’Neill, nach Al Bundy in seiner nächsten Paraderolle. Spätestens nach 3 Episoden ist man süchtig.

5. Das Universum der Superhelden-Comics ist zwar seicht, aber immer wieder mal finde ich es unterhaltsam, ein paar Bände über Batman, Superman oder ihre Freunde zu lesen. Wie einfach diese Welten doch sind, lassen sich schliesslich alle Probleme mit wilden Faustkämpe erledigen, alle Frauen tragen knappe Kleider über ihren vollen Kurven und nach wenig mehr als 20 Seiten ist die Welt wieder in Ordnung. Dass es auch tiefsinniger geht, zeigt vor allem der Image Verlage. Oder die aktuelle Batman-Serie von Scott Snyder und Greg Capullo.

6. Filme, die sich mit Literatur/Literaten beschäftigen, haben bei mir meist einen schweren Stand. Zwar lese ich unglaublich gerne und so viel es geht, ein Flimmerstreifen über diese Schreiberlinge gestaltet sich aus meiner Sicht aber oft zäh und mühselig. Lesen über Literatur funktioniert da schon eher, vielleicht weil man sich da nicht zu weit vom Medium entfernt.

7. Zuletzt habe ich die dritte Staffel von Game Of Thrones angeschaut und das war grossartig, weil die Serie unglaublich gut unterhält, mit Konventionen bricht und sich nicht scheut, immer wieder Hauptpersonen um die Ecke zu bringen. Besonders die Folge „The Rains of Castamere“ schockiert ja ohne Ende. Und die zauberhafte Daenerys wird endlich mächtiger. Sowieso top: Die schauspielerischen Leistungen, Austattung und Gestaltung. Schnell muss nun die vierte Season her. Schade gibts HBO nicht auf Netflix.

Live: Paléo Festival Nyon, 15-07-25

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40. Paléo Festival
Samstag 25.07.2015
Nyon, Schweiz

Es gab mehrere Momenten am sechsten Tag des diesjährigen Paléo Festival in Nyon, in dem man sich mit geschlossenen Augen 40 Jahre in der Zeit zurück transportieren konnte. Joan Baez sang ihre sanften Folksongs, verfolgt von tausenden von Leuten, Patti Smith zelebrierte ihr Album „Horses“ in voller Länge und total energetisch, und Robert Plant spielte viele Klassiker von Led Zeppelin und alte Traditionals. War das wirklich ein Open Air Festival im Jahr 2015?

Aber genau diese Dualität aus alten Helden und modernen Künstlern gibt dem Paléo seinen Reiz. Der Anlass ist der grösste seiner Art in der Schweiz und bietet auf fünf Bühnen, einem riesen Areal und mit unzähligen Bars und Ständen das beste Gefühl und die wunderbarste Stimmung für ein Musikanlass. Dank der nahen Lage zum Genfersee spielt das Wetter fast immer mit und auch diesen Samstag zeigte sich die Sonne bis spät am Abend. Da lohnte es sich gleich doppelt, mehrere Male über das Gelände zu spatzieren und all die Gaukler, Künstler und wunderbaren Installationen zu bewundern. Im Village du Monde war der ferne Osten zu Gast und lud ein zu leckerem Essen, traditionellen Tanzvorführungen und Bands wie die chinesischen Dawanggang (mit ihrer Mischung aus Kulturgut und Rock) oder die japanischen Trommlertruppe Gocoo. Hier zeigt sich der grösste Vorteil des Paléo, denn auch wenn man vom Hauptprogramm keine Musiker kennt, im Worldmusic-Zelt oder dem Artistenviertel läuft immer so viel spannendes, dass man sowieso viel zu viel verpasst.

Wir entschieden uns aber doch, die alten Legenden zu ehren und hörten bei Joan Baez mehrere Lieder, bis es uns zu lieblich und – leider – langweilig war. Wir sind wohl zu wenig Hippies. Patti Smith und ihre Geburtstagsvorstellung von „Horses“ gefiel da viel besser. Voller Energie, mit starker Ausstrahlung und einer tollen und hübsch angezogenen Band spielte sie uns in den Rockhimmel. Und nicht vergessen: The People Have The Power! Robert Plant zeigte dies weniger durch seine Ansprachen, sondern die Musik seiner neuen Band The Sensational Space Shifters und der Verbund von afrikanischen Wurzeln und europäisch- und amerikanischen Traditionen. Dass dies sogar auf die Lieder von Led Zeppelin überschwappte war grossartig. Das Konzert verging im Flug und liess einem glücklich zurück. Auch Charlie Winston versprühte Glück und Freude mit seiner modernen Mischung aus Folk, Rock und Pop. Was wohl zu Hause nicht so stark gefangen nimmt, funktionierte in einer grossen Menge von tanzfreudigen Menschen wunderbar. Winston zeigte sich auf der Bühne als toller Tänzer, Unterhalter und Sänger. Ich bin gespannt, wie er sich am Heitere Open Air anstellen wird.

Den Abschluss mit SiriusModeselektor war dann wieder total modern und zeitgemäss, auch wenn leider nicht so aufregend. Die drei DJs wissen zwar sehr gut, wie aktueller Techno funktioniert, aber konnten ihre Lieder nie abheben lassen. Die Beats waren monoton, die Stücke haben nicht gepackt. Schade, denn gerade von Modeselektor kannte ich bisher nur tolle Musik. Wir verliessen somit den Auftritt etwas früher um noch einmal die wunderbare Atmosphäre des Festivals geniessen zu können. Paléo 2016, wir sind sicher mit dabei.

Patti-Smith_Paleo_MBohli  Robert Plant_Paleo_MBohli

Live: Element Of Crime, Blue Balls Festival, 15-07-24

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Element Of Crime
Freitag 24.07.2015
Blue Balls Festival / KKL, Luzern

Konzerte sitzend zu schauen ist immer eine etwas spezielle Angelegenheit. Die Stimmung kann nicht so intensiv werden wie bei einer tanzenden Meute, die Zuschauer wirken eher zurückhaltend. Aber immer wieder einmal kommt eine Band um die Ecke, bei der ein Saal voller Stühle nicht stört. Element Of Crime sind keine Punks, keine Rocker oder wilde Bühnensäue, das Konzert im edlen Konzertsaal des KKL statt finden zu lassen, war deshalb eine gute Entscheidung. Schon alleine das Ambiente des Raumes und die Wirkung der perfekten Akustik veredlen den Abend.

Die Band aus Deutschland trat pünktlich auf die Bühne und begeisterte vom Einstieg „Damals Hinter Dem Mond“ bis zur allerletzten Zugabe „Dieselben Sterne“. Dazwischen füllte sich die Halle mit zwei Stunden Musik und wunderbaren Liedtexten. Die Gruppe unterhält seit 1985 mit ihrer eigenen Mischung aus Pop, Chanson und Rock. Obwohl die Lieder immer reduziert bleiben und oft nach demselben Schema ausgeführt werden, Langeweile kennt man nicht. Trompete (wunderbar von Sänger Sven Regener gespielt), Saxophon und Klarinette unterstützen die Rockformation mit Akzenten und Melodien. Dank neun Studioalben ist die Auswahl gross, die Männer zeigten eine glückliche Hand bei der Songauswahl, natürlich mit dem Fokus auf das neuste Werk „Lieblingsfarben und Tiere“. Ob neue Lieder wie „Dunkle Wolke“ oder alte Klassiker wie „Weisses Papier“, es gab über 20 Gründe um sich die Hände wund zu klatschen. Auch bei den wunderbaren Ansagen von Regener zwischen den Songs blieb die Stimmung auf einem Hoch. Seine humorvollen und spitzen Sprüche brachen den Schmuddel in den hübschen Saal. Wie gut der Abend war merkte ich, als „Delmenhorst“ nicht einmal das Highlight darstellte. Element Of Crime wurden ihrem Ruf gerecht und füllen das Gebäude nicht nur mit Musik, sondern Emotion und Stimmung. Unterstützt durch eine grossartige Lichtshow wurde das Konzert dem Ort gerecht.

Und da es keine Vorband gab, haben wir uns vor dem eigentlichen Auftritt die wunderbare Künstlerin Heidemann am Seeufer angeschaut. Alleine mit vielen Geräten und Reglern bewaffnet, sang sie Lieder zwischen 80er Jahre Pop, House und Pop. Eine erstaunliche Leistung, spielte sich doch gleichzeitig Bass, sang und bediente die Knöpfe. Als die New Yorkerin dann noch ein Abba Song coverte und diesen zu eigen machte, war ich vollends überzeugt. Ein toller Einstieg in einen hübschen und musikalischen Abend. Das KKL leuchtete an diesem Freitag von innen und aussen mit gleicher Strahlkraft.

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Neuer Stoff: New Order, Planet Mu Set, Hurts, David Gilmour, Lana Del Rey

Auch der Spätsommer wird nicht langweilig im Musikgeschäft Grosse Namen und alte Bekannte haben ihre neuen Scheiben angekündigt. Zwei davon werden wohl bei einigen von euch für überraschte Gesichter sorgen. Beginnen wir doch gleich damit:

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New Order – Music Complete
25.09.2015 auf Mute

1. Restless
2. Singularity
3. Plastic
4. Tutti Frutti
5. People On The High Line
6. Stray Dog
7. Academic
8. Nothing But A Fool
9. Unlearn This Hatred
10. The Game
11. Superheated

Ja, New Order sind wieder da. Das neue Album bietet hoffentlich wieder grossartigen New Wave mit viel 80er-Einschlag. Kaufen dürft ihr es als bekannte Formate, oder superduper Sonderkiste mit acht (!) Vinyl-Scheiben. Darauf findet man nicht nur die neuen Lieder, sondern auch Extended Mixe zum tanzen.
Hier bestellen: http://store.neworder.com/


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David Gilmour – Rattle That Lock
18.09.2015 auf Columbia Records

1. 5 A.M.
2. Rattle That Lock
3. Faces Of Stone
4. A Boat Lies Waiting
5. Dancing Right In Front
6. In Any Tongue
7. Beauty
8. Girl In The Yellow Dress
​9. Today
​10. And Then…….

Er ist tatsächlich wieder da, der ehemalige Gitarrist von Pink Floyd. Sein neues Soloalbum erscheint im September auf CD, BluRay, Vinyl und als Box-Set, und bietet ruhige und gemütliche Gitarrenmusik. Ich bin gespannt, erwarte aber auch nicht allzuviel.
http://www.davidgilmourrattlethatlock.com/


Lana Del Rey – Honeymoon
Erscheint im September auf Polydor

Die Frau mit der ultracoolen Aura ist wieder da. Erneut verlieben oder Anhänger bleiben? Beides wohl, mit 14 neuen Songs. Weitere Infos werden bald folgen.

LANA DEL REY


Hurts – Surrender
09.10.2015 auf Four Music

Weiterhin gibt es Synth-Pop mit viel Pathos und Gefühl, jetzt scheinbar aber noch mehr Pop. Wird wohl wieder ein schwieriges Album, aber ich mag das Gefühl, das die Band verbreitet.


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Planet Mu – µ20
04.09.2015 auf Planet Mu

Das Label Planet Mu feiert Geburtstag, und wir dürfen uns an der Party mit einem hübschen 3 CD Fotobuch beteiligen. Für alle Freunde von IDM, Dubstep, Grime oder ähnliches bestimmt eine tolle Werkschau.
Mehr Informationen und Tracklist mit allen 50 Songs hier:
http://www.planet.mu/discography/ZIQ370

U2 – Song For Someone

Seit einigen Jahren wurde die Kunstform Musikvideo immer stärker mit Kurzfilmen verschmolzen. Die Popkultur und Massenbewegung wurden stärker einbezogen und es sind Filme entstanden, in denen die Musik gar nicht mehr so wichtig war. Lady Gaga und Beyonce haben mit ihrem Film zu „Telephone“ nicht nur die digitale Welt auf den Kopf gestellt, sondern sich humor- und glanzvoll von Jonas Åkerlund in Licht rücken lassen. Das Video ist dabei nicht nur unterhaltsam und gelungen, sondern auch voller Referenzen zu Kultfilmen.

Wie weit man diesen Hochglanz treiben kann, zeigte Taylor Swift und ihre Armee aus heissen Frauen in diesem Jahr bereits. Hier wurde aber vergessen, den Filmaspekt beizubehalten und eine Handlung in den Songs einzuweben. Und wenn das die Popköniginnen und Prinzessinnen können, dann weiss doch auch eine Gruppe alter irischer Männer diese Kunstform wirkungsvoll einzusetzen. Somit haben sich U2 zusammen mit Vincent Haycock daran gemacht, ein stimmungsvoller und düsterer Film zum Song „Song For Someone“ zu drehen. Ohne die Band, in Form eines kurzen Kriminaldramas, mit Woody Harrelson in der Hauptrolle. Kann nichts mehr schief gehen oder? Nein, und das Video benutzt das Stück nicht nur, es ergänzt die Bedeutung des Textes und vertieft die Wahrnehmung.

Was meint ihr dazu?

Live: Night Of The Prog Festival X, Loreley, 15-07-17 bis 19

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Night Of The Prog Festival, Volume 10
Freitag 17. bis Sonntag 19.07.2015
Freiluftbühne Loreley, St. Goarshausen

Alle Jahre wieder? Nachdem mir der erste NotP-Besuch so gefallen hatte, hiess es auch dieses Jahr wieder: Ab auf die Loreley. Mit mehr Freunden, grösserem Auto und guter Laune ging die lange Fahrt los, untermalt aus einem interessanten Soundmix des Prog-Bereiches. Nach Stau, Wärme und Fähre durften wir uns auf dem Zeltplatz mit dem steinharten Boden und verkrümmten Heringen abmühen, aber hatten immerhin viel Platz und unsere letzt jährigen Bekanntschaften als Nachbarn. Darum ging es munter weiter zur Freilichtbühne und ab in die Konzertwelt.

Dieses Jahr feierte die Night Of The Prog ihr zehnjähriges Bestehen und wurde darum auf drei Tage ausgeweitet. Das hiess mehr Spass, Bier und Musik, in dieser Auflage eine bunte Mischung aus alten Helden und neuen Recken. Den Tagesstart durften natürlich die noch unbekannteren Bands wagen, obwohl es Neulinge beim diesjährigen Line Up nicht gab. Bereits am Freitag gaben sich LeSoir, Beardfish und Anneke Van Giersbergen die Mikrofone und Gitarren weiter. Wobei gerade die Sängerin auf viele Fans zählen kann, zeigte ihr Set schliesslich eine grosse Bandbreite mit Liedern von The Gentle Storm, Ayreon, Devin Townsend oder The Gathering. Da sie stimmlich leider etwas angeschlagen war, wurde sie von einer zweiten weiblichen Stimme unterstützt, die Haare schwangen alle Musiker/innen auf der Bühne. Was zum Teil etwas gar übertrieben darstellerisch rüberkam, hatte bei mir auch wegen dem Bombast zu kämpfen. Der Kitsch blieb danach zwar auf der Bühne, wurde aber in netten Neoprog verwandelt. Die alten Männer von Pendragon bestiegen die Bühne und spielten ein wunderbares Set aus alten Lieblingen und neuen „Hits“. Etwas merkwürdig überflüssig waren die zwei Background-Sängerinnen, die zwar in Steam-Punk Kopfbedeckung und Overalls hübsch rumtänzelten, aber eigentlich nie sangen. Ad absurdum wurde das Konzept dann mit dem weiblichen Gesang ab Band geführt. Sex sells?

Solche Mittel haben Neal Morse und seine Jungs schon lange nicht mehr nötig. Wieder einmal beehrte der Amerikaner den Felsen und zeigte sich in der neusten Inkarnation als „The Neal Morse Band„. Da der Name Programm ist, stand der Künstler im Mittelpunkt und präsentierte hart rockend die Stücke von „The Grand Experiment“. Im Gegensatz zum Konzert im Z7 fand ich diese Show hier rundum gelungen. Die Musiker hatten Spass am Spiel (Mike Portnoi stach wie immer heraus), die Lieder knallten rein und Spock’s Beard wurden auch geehrt. Der eigentliche Headliner Camel hatte es da schon schwerer für mich. Klar, die Müdigkeit war stark und ich kannte ihre Musik nicht, aber es holte mich nie ab. Egal wie wichtig sie für den Prog sind, egal wie viele Klassiker in ihrem Repertoire stecken, ich bewegte mich lieber frühzeitig auf den Zeltplatz zurück.

Der Samstag liess zuerst schlimmes vermuten, Luna Kiss waren aber doch keine Prog-Goth-Emo Truppe, sondern eine hart Rockende Band – von Blues über Prog zu Hard-Rock. IO Earth hingegen versauten sich vieles mit ihrem übersteuerten Sound, den unzähligen Samples und einer Musik, die scheinbar immer über die Synth geführt wird. Zu viel Pathos, zu viel Oper, zu viel Bombast – da half auch die blonde Schönheit am Mikrofon nichts. Dafür durfte ich endlich mal Sylvan live erleben. Die Hamburger spielten viel vom neuen Album Home und ein paar Klassiker wie „Artificial Suicide“. Stimmlich zwar nicht immer auf dem Punkt, aber doch professionell und manchmal berauschenden Art-Rock. Lazuli können das aber noch besser, zeigten die Franzosen doch von der ersten Sekunde an grosses Talent und viel Spielfreude. Ihre Musik hebt sich gekonnt vom Einheitsbrei der Progszene ab und weiss auch mit verrückten Instrumenten zu glänzen. Supertoll war auch, dass man die Bandmitglieder für die restliche Festivaldauer noch auf dem Gelände antreffend konnte und mit ihnen Bier trinken und schwatzen durfte.

Über The Enid schreibe ich lieber nicht zu viel, ich fand es grässlich. Aber die Pause tat gut, schliesslich wurde ich danach von Riverside regelrecht weggeblasen. Diese Lieder in ihrer vollen Pracht endlich auf einer Bühne zu erleben, das war unbeschreiblich. Die Gruppe ist unglaublich gut und kann mit ihrer eigenen Musik extrem viel Atmosphäre erschaffen. Als Krönung gab es sogar zwei Lieder vom im Herbst erscheinenden Album. Eigentlich wäre der Abend hier abgeschlossen, aber Fish stapfte auf die Bühne und zeigte zum allerletzten mal das komplette „Misplaced Childhood“ Album. Emotional, mitreissend und unter die Haut gehen. Ich war wie in Trance und verliess das Amphitheater fliegend.

Sonntag, letzter Tag nach einer nassen Gewitternacht, Regen zeigte sich auch während den Konzerten. Aber ein echter Progger versinkt in der Musik, nicht im Schlamm. Darum wurde bereits zu Special Providence laut geklatscht und gefeiert. Die instrumentale Musik war auch nur der Wahnsinn. Haken konnten auch viel, haben aber leider einen sehr theatralischen Frontmann dabei. Hier hiess es: Wegschauen und die Musik geniessen. Denn die wurde gegen Ende des Auftrittes nett komplex, mit Anleihen bei Gentle Giant. Kaipa Da Capo erreichten dann leider nie diese Sphären, auch wenn der schwedische Prog zum allerersten Mal in Deutschland gespielt wurde. Roine Stolt und seine Mannen mühten sich mit der Technik und etwas zusammenhangslosen Songs ab, die Spiellust schien ihnen auch zu fehlen – schade. Genau das Gegenteil gab es dann beim Auftritt von Steve Rothery und seiner Band. Nebst Material vom Album „The Ghost Of Pripyat“ gab es auch alte Marillionsongs und einen erneuten Ausschnitt aus „Misplaced Childhood“. Was will man mehr? Grendel? Tja, gab’s auch dieses Mal nicht.

Pain Of Salvation verzückten mich mit einem wilden Set aus alten Prog-Metal Songs, ich hatte ja schon Angst, die Gruppe versinkt im Retro-Rock. Auch den Stromausfall beim Konzertbeginn steckten sie mit Humor weg und wurden danach umso wilder. Aber ich wollte Energie sparen, schloss das Festival doch mit der letzten Vorstellung von „Genesis Revisited“ ab. Steve Hackett spielte sich mit seiner grossartigen Band durch ein Set voller Klassiker und geliebten Liedern. „Watcher Of The Skies“, „Musical Box“, „Supper’s Ready“, und und und. Zwei Stunden lang schwebte man im Genesis-Himmel und glaubte die echte Truppe auf der Bühne zu hören. Unfassbar wie frisch und druckvoll diese alten Stücke immer noch klingen. Und was für ein perfekter Abschluss für diese drei Tage.

Night Of The Prog: Wieder einmal international, gemütlich, wunderschön und ein tolles Fest. Toll, wurde das Essensangebot ausgebaut, gab es mehr Komfort auf dem Camping und noch mehr neue Freunde. So muss ein Festival sein.

Viele tolle und offizielle Bilder findet ihr auf Facebook.

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