Sivert Høyem, Support: Abu
Donnerstag 29.05.2014
Komplex Club, Zürich
Es kommt ein schlanker, schmächtiger Mann mit Glatze auf die Bühne und packt die Gitarre mit festen Händen. Ein kurzer Blick über das Mikrofon hinaus in das Publikum, die Augen wandern durch die Gesichter. Warm ist es, schon jetzt, und dabei beginnt er erst. Das Licht wird ein wenig heller und er holt tief Luft, schlägt den ersten Akkord an und beginnt zu singen:
Das Lied endet, der Saal verharrt kurz in Stille. Doch nach dem Unglauben kommt die Freude, ein tosender Applaus durchbricht die Stille und der Mann auf der Bühne nickt dankend und bewegt sich kurz vom Mikrofon weg um mit seiner Band das nächste Lied anzustimmen. Ab jetzt kennt die Darbietung kein Halten mehr, der eher düstere und melancholische Rock mischt sich mit Blues, Country, Singer-Songwriter und elektronischen Ergänzungen. Sivert Hoyem und seine Band spielen sich selbst und das Publikum in einen Rausch der niemals enden sollte. Ein Fluss entsteht der auch von älteren Songs aus dem Arsenal der Band Madrugada nicht gebremst wird. Der Nebel verdichtet sich, der Schweiss beginnt zu fliessen. Oder sind dies doch Freudetränen voller Glückseeligkeit und Wunder? Uneinigkeit ist kein Nachteil, verbindet sich das Publikum und die Band bald zu einem Ganzen. Und nach 2 Stunden verlässt der Mann mit den letzten Klängen von „The Kids Are On High Street“ die Bühne aber nie die Herzen der Zuhörer.
Dass Abu zuvor die Bühne warm gespielt hat ist leider jetzt vergessen, aber die tollen Lieder im Stil von Chuck Ragan oder Frank Turner verdienen es im Hinterkopf behalten zu werden. Eindrücklicher wäre es aber als volle Band, nicht nur mit Gitarre und Stimme. Das nächste Mal dann?
(Warum ist dieser Bericht so kurz? Für die Musik von Sivert Hoyem finden sich keine Worte. Und wenn ihr von seinen Lieder und der Stimme nicht überzeugt seid kann ich auch mit meinen Worten nichts ausrichten.)
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