Salzhaus

Live: Leprous, Salzhaus Winterthur, 17-11-15

Leprous
Support: Agent Fresco, Alithia, Astrosaur
Mittwoch 15. November 2017
Salzhaus, Winterthur

Irgendwie erinnerte mich dieser Abend an vergangene Zeiten, in denen unregelmässig ein Wanderzirkus im Dorf Halt machte und für einen Abend die Bewohner mit Artisten und Wundern verzauberte. Da die Jahre aber nicht ohne Veränderung vonstatten gingen und sich einiges modernisiert hat, musste man an diesem Mittwochabend aber nicht in einem Stoffzelt frieren, sondern durfte im Salzhaus schwitzen. Und anstelle glatzköpfiger Gewichtheber und verstörenden Clowns gab es auf der Bühne eine Vielzahl an talentierten und von weit her angereisten Musikern zu bestaunen. Leprous, die neue Progressive Metal-Sensation aus Norwegen, lud zu einer Nacht voller Klang und Spass.

Denn wer schon auf eine auslaugende Tour geht, der kann auch ein paar Freunde mitreisen lassen. Gleich vier Bands durften darum in Winterthur bejubelt werden und machten aus einem normalen Wochentag ein kleines Festival-Erlebnis – und gaben nur eine Konstante vor: Ausufern mit Freunden. Denn egal ob Heavy-Stoner-Riffs oder elegische Keyboard-Parts, bei jedem Auftritt galt es, die Konventionen zu sprengen und den modernen Metal neu zu erfinden. Astrosaur aus Norwegen bildeten mit ihrem geerdeten und tonnenschweren Sound zu Beginn Gelegenheit, sich mental und körperlich auf diese Klangreise vorzubereiten. Irgendwo zwischen Heavy-Prog-Stoner, Post-Metal und dreckigem Rock landeten ihre Songs mit lautem Knall im Saal.

Alithia aus Australien versuchten einen komplett anderen Ansatz und stürmten zu siebt und mit Gastsängerin Marjana Semkina von iamthemorning die neu stützenlose Bühne. Genauso wild wie die Bewegungen und Sprünge der Musiker waren auch die Lieder. Ob Heavy Metal mit sehr emotionalem Gesang oder wildeste Perkussionsgewitter und Powerriffing – diese Band will weder ihre Songs noch ihre Auftritte auf einen bestimmten Stil festnageln. Das kam unerwartet, stiess manche etwas vor den Kopf, war aber umso lockerer und witzig. Erstaunlich, wie viel Bewegung in solchen Konzerten Platz finden kann.

Das muss man Sänger Arnór Dan Arnarson von Agent Fresco schon lange nicht mehr erzählen, schreitete der Frontmann doch während dem Konzert rastlos über die Bühne, bediente den Synthie und spazierte kurzerhand mitten in den Besuchern herum. All dies, während er seine Gesangmelodien voller Inbrunst präsentierte und sich immer wieder von den zwei weiteren Musikern abhob. Erstaunlich wie hochkomplex und mathematisch die Songs der Isländer sind, aber trotzdem so locker gespielt werden können und mitreissen. Ausnahmsweise mit Nicolai Mogensen von Vola am Bass, präsentierten die Herren nicht nur Stücke von den Alben, sondern auch komplett neues Material und hinterliessen bei den Besuchern wahre Begeisterungsstürme.

Da war es für die Leithammel und Hauptband Leprous natürlich ein leichtes, den Abschluss mit ihrem Progressive Metal zu einem Feuerwerk zu gestalten. Unterwegs mit ihrem neusten Album „Malina“ und dem Cellisten Raphael Weinroth-Browne, der alle Streicherarrangements live und beeindruckend einspielte, liess die Bands Kracher wie „The Flood“, „Rewind“ oder „Illuminate“ vom Stapel. Mit toller Lichtshow und begleitenden Videos wurde aus dem Konzert schnell eine Reise in die verzweigten Höhlen des modernen Prog, angereichert mit der ergreifenden Stimme Einar Solbergs und immer wieder brachialen Riffs. Da war es nur recht, kehrten die Mannen nach „From The Flame“ noch einmal auf die Bühne zurück und liessen diesen abenteuerlichen Abend mit „The Valley“ ausklingen. Wer vermisste da noch Trapezkünstler und Tiger?

Dieser Text erschien zuerst bei Artnoir.

Live: Swans, Salzhaus Winterthur, 17-10-19

Swans
Support: Baby Dee
Donnerstag 19. Oktober 2017
Salzhaus, Winterthur

„One Sunny Judgement Day / I lost Track Of Time“, sang Baby Dee und traf den Kern dieses Abends bereits sehr früh mit wenigen Worten. Die Sängerin aus Amerika durfte mit mit ihrer Begleitung die Besucher darauf einstimmen, dass dieses Konzert alle Normen des Alltags sprengen würde. Ihre Lieder schwankten zwischen räuberischen Erzählungen und gruseligen Märchen, immer theatralisch dargeboten und so krumm, wie die Planken der alten Piratenschiffe. Mit Handorgel verstärkt, erstaunlich bissig und am Ende sogar politisch – diese Künstlerin bewegt sich in herrlichen Kreisen, war mehr Schauspielerin als Sängerin und verwandelte das Salzhaus in eine angenehme Geisterbahn.

Perfekt, dass die Urgewalt aus den amerikanischen Staaten, die lauteste Noise-Rock-Gruppe, die Legende des ehemaligen No Wave aus New York danach für den Rest des Abends einen erschütternden Exorzismus in Winterthur durchführten. Swans, das Kollektiv unter der Leitung des Saitenteufels Michael Gira, tourt noch ein letztes Mal in der aktuellen Form durch Europa, bevor sich die Band danach in eine ungewisse und neuartige Zukunft bewegen wird. Nicht wenige nutzten darum die Gelegenheit, sich dieses Live-Erlebnis zu gönnen. So fand man im endlich säulenlosen Saal Schamanen, die bereits nach wenigen Takten des eröffnenden Monsters „The Knot“ in anderen Sphären schwebten und Neulinge, die zuerst die wahnsinnige Lautstärke verdauen mussten.

Das Schild beim Eingang lügte nicht mit der Aussage „Swans Play Loud. Very Loud.“ – hier wurden Trommelfell, Extremitäten und Innereien zugleich bearbeitet. „The Knot“ baute sich während 50 Minuten kontinuierlich auf, Gira liess seine Mannen Wellen aus Gitarrenfeedback, Bassgewummer, Keyboard und Schlagzeug auf die Zuschauer losfeuern und füllte die leiseren Stellen mit seinen Mantragesängen. Eine Gruppe wie Swans live zu sehen bedeutet nicht, die feinfühlige Reproduktion von Studioaufnahmen zu betrachten. Hier ging es um die drastische Dekonstruktion von Konventionen, Formatzwängen und Wohlklang. Jaulende Riffs, tribalistische Rhythmen und schier endlose Repetitionen – ob „The Man Who Refused To Be Unhappy“ oder „Cloud Of Unknowing“, Stücke des aktuellen Albums „The Glowing Man“ und neue Kreationen wurden zu Lebenserfahrungen.

Schnell fühlte man sich in den unerbittlichen, sonischen Attacken befreit, liess Empfindungen von den Druckwellen leiten und fühlte, wie sich das Gehirn langsam auflöste. Ein Konzert von Swans zu beschreiben ist fast so unmöglich, wie das Wirken von Godspeed You! Black Emperor oder ähnlichen Urkräften in Worte zu fassen. Trotzdem ist es genau aus diesem Grund wichtig, dass man nie vergisst, wie heftig Musik einen Menschen treffen kann. Wer selber im Salzhaus nicht dabei war, der hat zwar diese eine Läuterung verpasst, darf aber auf eine neue Inkarnation dieses genialen Kollektivs hoffen. Die Welt wäre ohne die Swans zwar um einiges leiser, aber auch leerer und unausgewogen. Lang leben die Könige der extremen Gitarrenmusik.

Dieser Text erschien zuerst bei Artnoir.

Live: New Model Army, Salzhaus Winterthur, 16-10-24

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New Model Army
Support: Neo Noire
Montag 24. Oktober 2016
Salzhaus, Winterthur

Spätestens wenn man direkt in Justins Sullivan Augen schaut und die Intensität und Absichten spürt dann weiss man, dieser Konzertabend ist nicht wie jeder andere – New Model Army sind aber auch keine Band wie eine zweite. Somit war es endlich wieder nötig und schön zu erleben, dass die Koryphäe aus England für drei Auftritte in die Schweiz zurück kehrte. Mit im Gepäck das neuste Album „Winter“ und nebst ihrer unglaublich mitreissenden Songs auch einige Überraschungen. Winterthur mag eine längere Anreise entfernt sein, für solche Stunden lohnt sich aber jede Strapaze.

Der Abend im Salzhaus begann aber mit frischem Wind, denn die Existenz von Neo Noire aus Basel lässt sich noch fast in Stunden beschreiben. Nach vielen Begegnungen und Konzerten gründeten nämlich die bekannten Gesichtern Fredy Rotter und Thomas Baumgarnter mit Franky Kalwies und David Burger eine neue Truppe. Und deren Musik klingt nicht nur nach vieler Erfahrung, sondern hat mächtig Druck. Sie spielten Haare schwingend lange Rock-Stücke mit Stoner-Elementen und tollen Breaks. Rotters hohe Stimme gab den passenden Kontrast zum lauten Klang, sogar der Grossvater Blues durfte mitschwingen.

Erdiger und direkter präsentierten sich New Model Army. Auch über 35 Jahre nach der Gründung steht die Band immer noch wie ein Monolith in der Landschaft und weiss mit ihrer intelligenten Musik für Entzückung zu sorgen. Egal ob man die Musiker seit Jahrzehnten auf ihrem Weg begleitet oder als kompletter Novize in Winterthur landete, der Auftritt machte aus Unbekannten beste Freunde und aus Unwissenden begeisterte Anhänger. Lieder wie „51st State“ oder „Angry Planet“ erklangen voller Emotionen und Protest, das Publikum gab sich der Gruppe hin und von der ersten Sekunde an tobte ein Pogo-Kreis im Salzhaus. Diese ansteckende Stimmung sorgte auch auf der Bühne für Freude – trotz der störenden Pfeiler, welche die Musiker voneinander trennten.

Doch Profis wie New Model Army liessen sich davon nicht stören und warfen mit Violinistin Shir-Ran Yinon einen wunderbaren Gast in die Meute. Ihre Melodien trafen sich mit der Gitarre und Keyboard, die Perkussion unterstütze die saftigen Trommelein und vermengte alles mit einem Überraschungselement. Die ureigene Musik der Gruppe bliebt während jeder Sekunde aufregend und perfekt dargeboten, „Winter“ hielt auf beste Art und Weise Einzug. Mitsingen, mittanzen, mitdenken. Solange es Bands gibt, die sozialen Anspruch und wilden Post-Punk Wave so mächtig verbinden, ist unsere Welt doch nicht ganz verloren.

Dieser Text erschien zuerst bei Artnoir.

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Live: IAMX, Salzhaus Winterthur, 16-03-24

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IAMX
Donnerstag 24. März 2016
Salzhaus, Winterthur
Setliste

Ekstase – ein Wort reicht aus, um den aktuellen Zustand und Verlauf der Metanoia-Tour von IAMX zu erklären. Das Soloprojekt von Chris Corner aus London reist seit letztem Jahr erneut durch die Welt und versetzt schwarz gekleidete Menschen, düstere Clubs, Städte und Gemeinschaften in helle Aufregung. Clubmusik gepaart mit emotionalem Weltschmerz, flüssige Lavamelodien mit knusprig erhitzten Beats – der Siegeszug der Band setzt sich unaufhaltbar fort.

Jedenfalls fast gänzlich, denn dank dem Verkehrschaos vor Ostern trafen IAMX etwas später als gedacht im Salzhaus ein. Doch ein solch heftiges Konzert passt so oder so besser in die späten Nachstunden als in den Abend voller Biergespräche. Diese verstummten auch alsbald Chris und seine drei Mitmusikerinnen und -musiker die Bühne betraten und zwischen vier Leinwänden, unzähligen elektronischen Gerätschaften und Scheinwerfern ihre Plätze einnahmen. Was dann folgte, war eine Urgewalt – ein erneuter Beweis, dass die Band es blendend versteht, alle Menschen in einem Raum von der ersten Sekunde an mitzureissen. Die Keyboards und Synths hauten laute und eingängige Melodien raus, das Schlagzeug füllte die Leerstellen mit tanzbaren Beats und Rhythmen. Der Wohlklang wurde immer wieder mit Verzerrung und Albträumen gemischt, die Stroboskoplichter und Nebelmaschinen verwirrten die letzten klaren Gedanken. Wer sich am Anfang noch etwas über die Zurückhaltung wunderte, der wurde spätestens beim vierten Song mit in die Hölle genommen und nahm an der unendlichen Tanzparty teil.

Man erhielt das Gefühl einer Batterie, die mit jedem Lied stärker aufgeladen wurde und bei den Ausbrüchen von „Nightlife“, „No Maker Made Me“ oder „Your Joy Is My Low“ schier zu platzen drohte. IAMX gönnten dem Publikum wenig Ruhe und reihten lieber einen druckvollen Knaller an den anderen. Ihre Mischung aus hartem Dark Wave und modernstem Synth-Pop erzielte den vollen Effekt. Es sagt viel über die Gruppe aus, dass mich dieses Konzert so umgeworfen hat – zuletzt sah ich sie nämlich noch vor wenigen Monaten im KiFF. Doch wenn während 90 Minuten die Musik über allem dröhnte, die Videoschirme unablässig verstörende Bilder zeigten und die Lichter schier konstant Photonen in die Fresse der Zuschauer hauten, dann war dies ein hochemotionales Miteinander. Chris Corner thronte mit seiner melancholischen und oft schreiend verzweifelten Stimme als Herrscher über uns allen. IAMX spielten nicht nur ein Konzert, sie eroberten und erschlugen.

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Live: Godspeed You! Black Emperor, Salzhaus Winterthur, 15-04-25

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Godspeed You! Black Emperor
Support: Xylouris White
Samstag 25.04.2015
Salzhaus, Winterthur

Eine Legende kehrte an diesem Wochenende nach Winterthur zurück. Die Band Godspeed You! Black Emperor aus Kanada gilt als eine der wichtigsten Gruppen im Bereich Post-Rock, ihre Musik ist eine Urgewalt an instrumentalem Können. Seit den 90er veröffentlichen sie kryptische und faszinieren Alben, geben sich mysteriös und verschwinden als Band hinter ihrem Schaffen. Nach einer längeren Pause kehrten sie 2012 ohne Warnung zurück und blieben ihrem Stil treu. Auch das neuste Werk, „Asunder, Sweet And Other Distress“ ist eine Meisterleistung in instrumentaler Musik, immer nahe an der Grenze zum Untergang und Wahnsinn. Live auf der Bühne werden aus den Stücken Wesen, die alle Zuschauer in die Mangel nehmen, sie hin und her und wiegen und in Trance versetzen. Durch stete Repetition von Riffs, Abschnitten und Melodien entsteht ein Sog, der alles in sich vermengt. Ob hinter den Soundwänden nun die Erlösung, die Auslöschung oder die Hölle lauert, man gibt sich bereitwillig hin und verschliesst die Augen. Klangwellen und Lärm wird eines, im Ohr dröhnt die Musik und der Körper löst sich auf.

Wer trotzdem ab und zu einen Blick in den Raum wagt, sieht wie die Dunkelheit durch helle Projektionen auf der Bühne durchschnitten wird. Mit alten Filmprojektoren werden Bilder und Botschaften auf die Instrumente gelegt, der ewige Kampf zwischen Licht und deren Abkehr tobt zwischen Musiker und Zuschauer. Diese bleiben dabei alle ruhig, auch zwischen den epischen Liedern wird nicht gesprochen, man saugt jede Sekunde in sich rein und geniesst das intensive Erlebnis. Und wenn nach zwei Stunden die Band mit Ambient-Noise sanft verschwindet, ist man erschöpft aber glücklich. GY!BE live zu hören ist bereichernd, aber auch nicht ungefährlich. Besser und wuchtiger wird Post-Rock von niemand anderen dargeboten.

Dass zuvor Xylouris White die Leute aufwärmten, ist schon fast vergessen. Doch das Duo bot interessante und komplexe Musik, weit vom Mainstream entfernt. Nur mit Schlagzeug und Laute bewaffnet, spielten sie sich durch vielfältige Kompositionen und Lieder, die oft auf alten Traditionen zu beruhen scheinen. Es erinnert an Tanz- und Festmusik aus den östlichen Ländern, streift den Post-Rock und gibt sich auch gerne wilden Ausbrüchen hin. Keine einfache Angelegenheit, aber ein würdiger Support für die Kanadier.

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Live: Karnivool, Salzhaus Winterthur, 15-03-14

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Karnivool
Support: Monuments
Samstag 14.03.2015
Salzhaus, Winterthur

Was für eine Woche: Es begann mit einer grossartigen Darbietung von Archive am Montag, fand ein rockiges und abwechslungsreiches Zwischenspiel im Gaswerk, und wurde nun mit einer umwerfenden Performance von Karnivool abgeschlossen. Und das schon wieder in Winterthur, die Stadt weiss einfach welche Bands man aufbieten muss. Da wage ich es auch hin, ohne die auftretenden Gruppen zu kennen, enttäuscht wurde ich bisher nicht.

Karnivool waren mir nicht gänzlich unbekannt, als Fan von Prog und komplexer Musik, las ich aber öfters über die Band aus Australien. Ein Album habe ich mir bis jetzt nicht gekauft, wieso auch immer. Dank mehreren Empfehlungen von Freunden wagte ich aber den Schritt ans Konzert, und war begeistert. Die fünf Mannen mischen ihre harte und schwierige Musik mit viel Melodie und einem wunderbaren Gesang. Frontmann Ian Kenny hat nicht nur eine starke Präsenz und ein gutes Gespür für den Umgang mit den Zuschauern, sondern auch eine variantenreiche und ausdrucksstarke Stimme. Seine Gesangsmelodien verbinden die abgefahrenen Rhythmen und Takten, und lassen die Songs fokussierter erscheinen. Gerade bei den Stücken vom neusten Album „Asymmetry“ ist dies hilfreich, denn Schlagzeug und Bass schlagen im Sekundentakt Haken und alles trifft neben dem Schlag. Die älteren Lieder wirken dagegen wie Pophymnen, mit viel Wucht und Mitsing-Potential. Gerade bei der Zugabe wurde darum lauthals mitgemacht und die Band war sichtlich erfreut. Karnivool zeugten nicht nur von extremem Talent, sondern viel Bühnenerfahrung und Ausdruck. Jetzt müssen die Alben her, schnell.

Auch Monuments aus England wussten, wie man die Leute anspricht. Der Sänger  (und Saxophonspieler) machte Komplimente, plauderte mit den ersten Reihen und zeigte sich glücklich, hier mit den Australiern auf Tour zu sein. Obwohl ihre Musik in die harten und brutalen Gefilden gehört, herrschte auch hier viel Harmonie vor. Der Metal-Core wurde mit einem Gefühl gemischt, dass mich oft an Incubus erinnerte, und viel Raum für Epik liess. Die Band behalte ich mir gerne im Hinterkopf.

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