DNZR – Ebriety (2017)

DNZR – Ebriety
Label: Smile Records, 2017
Format: Download
Links: Discogs, Künstler
Genre: Electronica, Jazz, Trip-Hop

Das Leben in der Grossstadt zu vertonen, viele Musiker haben sich schon an diesen Versuch gewagt, in etlichen Arten der Musikgeschichte. Felix Denzer, Teil des Prog-Rock Duos Fewjar macht sich nun mit Synthies und Beats auf, seine Wahlheimat Berlin in Lieder zu fassen. Als DNZR begnügt er sich dabei aber nicht mit simplen Techno-Tracks, sondern mischt immer wieder interessante Instrumente, Gesänge oder unzähmbare Perkussion in das Debüt „Ebriety“. Diese Zutaten sind aber auch wichtig, lassen sie die Scheibe mit der Zeit wahrlich strahlen.

Wenn DNZR sein Album mit „Chivvy“ eröffent, dann brummt es zwar schon wunderbar und man fühlt, wie sich die Beine unter dem eigenen Körper davonmachen – wirklich zwingend ist die Musik aber noch nicht. „Adieu Jour Ordinaire“ lädt uns mit Bläser und Laissez-faire in die Sphären eines Oliver Koletzki oder des französischen Künstlers St. Germain. Noch mehr Schichten bieten alsbald Gastsänger – doch wirklich abheben darf „Ebriety“ meiner Meinung nach erst mit „Into The Mire“. Hier wird angenehme Electronica mit Jazz und Trip-Hop kombiniert, das Multikulti-Gefühl einer Millionenstadt somit perfekt transformiert.

Und was danach folgt, ist eh gross. „Endorphins“ bietet Stakkato-Stimmen-Samples mit sehr geschmeidigem Beat, das Highlight „No More Than An Hour Ago“ lässt die Nächte länger werden und uns locker durch die beleuchteten Strassen joggen. DNZR beweist, dass er es sehr wohl versteht, unterschiedlichste Einflüsse zu spannenden Tracks zu verweben. Dabei wird er den typisch Deutschen Klang elektronischer Musik zwar nicht immer ganz los, aber gerade ab der Hälfte weiss „Ebriety“ vollends zu überzeugen. Da freut man sich sogar wieder über die Touristen.

Anspieltipps:
Bluff Package, Into The Mire, No More Than An Hour Ago

Dieser Text erschien zuerst bei Artnoir.

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