Francesco Tristano – Piano Circle Songs (2017)

Francesco Tristano – Piano Circle Songs
Label: Sony Classical, 2017
Format: Download
Links: Discogs, Künstler
Genre: Klassik, Klavier

Wunderkind Francesco Tristano kennt man nicht nur in den Bereichen der Klassik, der sogenannten ernsten Musik, sondern auch in den Kreisen des Techno und Pop. Selber macht der experimentelle Pianist aus Luxemburg aber keine Unterscheidung zwischen Unterhaltungsindustrie und durchdachter Wertschöpfung. Viel eher zieht es den Künstler dahin, wo ihn die Melodien tragen. Nach einigen Platten voller Beats und Synthie-Einflüssen präsentiert er aber mit „Piano Circle Songs“ nun wieder ein reduziertes und ruhiges Werk, bei dem der Inhalt klar dem Namen folgt.

Francesco Tristano präsentiert hier nämlich reine Klavier-Kompositionen, die von Leichtigkeit und Lebendigkeit nur so sprühen. Konzentriert in wenigen Minuten, das längste Stück dauert nicht einmal fünf, erzählen sie Geschichten und Emotionen. Gemäss dem Namen „Piano Circle Songs“ sind die Werke kreisförmig gespielt und spielen mit der kompositorischen Form ABA. Der beginnende Teil wird also am Ende neu aufgegriffen, oder teilweise zwischen Weiterführungen eingewebt. Vier Stücke werden vom Songwriter Chilly Gonzales begleitet, es entstehen Konversationen und Spiegelungen wie bei „Monologue For Two“.

Sicherlich muss man schon ein grosses Faible für Pianomusik mitbringen um komplett in „Piano Circle Songs“ zu versinken, das kompositorische Talent von Francesco Tristano macht aber auch diese Scheibe zu einem wunderbaren Werk. Die fast nervösen Stakkato-Anschläge fehlen natürlich hier genauso wenig („La Franciscana“) wie die schwelgerischen Harmonien („All I Have“). Ob meditativ in sich gekehrt oder fast waghalsig davonpreschend, das Genie spürt man überall.

Anspieltipps:
Circle Song, All I Have, La Franciscana

Dieser Text erschien zuerst bei Artnoir.

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