Media Monday #218

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Montag: Medien, Menschen, Momente. Wie immer vorbereitet durch den Medienjournal.

1. „Wilde Schafsjagd“ wusste mich vom ersten Moment an zu packen, schlicht weil Haruki Murakami einer meiner liebsten Autoren ist, und mit seinem sprachlichen Können auch eine Packungsbeilage fesselnd schreiben könnte. Jedes seiner Bücher ist wie ein Wachtraum, voller skuriller Momente und wunderbaren Metaphern. So lese ich gerne mal schnell fast 100 Seiten auf dem Arbeitsweg.

2. Die Zeit für meinen ersten Besuch an der Streetparade in Zürich hätte ich mir echt schenken können, schließlich war mir der Anlass zu gross, zu kommerziell und das Wetter zu heiss. Hier steht mehr dazu. Obwohl, wenn ich nicht mitgemacht hätte, dann wäre die tollen Aufklebetattoos von der Migros dieses Jahr wohl nicht mehr verwendet worden. Wäre ja auch schade.

3. Scarlett Johansson war auch schon mal zielsicherer in ihrer Rollenauswahl, denn was sie zuletzt mit „Lucy“ verbrochen hat kann ich ihr nicht verzeihen. „Under The Skin“ habe ich nicht kapiert, somit konnte ich auch da den Reiz der Rolle nicht nachvollziehen. Immerhin funktioniert ihre Verkörperung von „Black Widow“, macht aber über lange Zeit auch nicht satt.

4. Die Buchreihe „The Strain“ von Guillermo del Toro und Chuck Hogan konnte mich nach zwei von drei Teilen immer noch nicht überzeugen. Die Horror-Trilogie über den Vampirvirus und die totale Ausbreitung auf der Welt langweilt vor allem mit bekannten Handlungselementen und Klischees. Was dank Ausflügen in die Vergangenheit und in die eigene Mythologie viel Potential offenbart, zerstört sich aber dann mit Redundanzen wie zu viele sinnlose Charaktere selber.

5. Mulder und Scully ist ja eines der coolsten Ermittler-Teams, denn ihre Dualität und Chemie sucht ihresgleichen. Da ich momentan wieder einmal versuche, die komplette Serie „The X-Files“ durchzuschauen, bin ich wieder voll im Fieber. Und welche zwei Charaktere des FBIs haben dies sonst noch Jahrzehnte später geschafft? Eben.

6. Dank Netflix konnte ich endlich auch der Serie „Fargo“ eine Chance geben, denn ich hatte vor dieser Neuauflage immer etwas Angst. Der Film der Coen-Brüder ist grossartig, wieso sollte man dies neu verfilmen? Weil es genau so toll werden kann, den Film nicht 1:1 kopiert und eine wunderbare Eigenständigkeit offenbart. Ich bin jedenfalls sehr auf die zweite Staffel gespannt. Und dank Netflix werde ich noch sehr vielen Serien endlich eine Chance geben können. Meine Liste ist zu lang.

7. Zuletzt habe ich die erste Folge von „Suits“ angeschaut und das war sehr unterhaltsam und absurd, weil schon alleine die Ausgangslage so weltfremd ist, dass sie fast passieren könnte. Niemals, egal. Scheint eine Serie zu sein, die nicht viel Köpfchen braucht aber im Winter doch zu Stunden auf dem Sofa einlädt.
Und mein liebstes Wort in der Englischen Sprache kam auch relativ häufig vor:

10 Kommentare

  1. Oh ja, Fargo war klasse. War da ebenfalls skeptisch, aber die Serie ist Bombe. Allein wegen Billy Bob Thornton lohnt das schon richtig.

    Die Streetparade… ich bin Samstag mit dem Bus nach Zürich, das war ein Chaos. Der ganze Parkplatz war voll, die Busse haben die Passagiere dann mitten auf der Straße rausgelassen. Umzingelt von betrunkenen, verkleideten Leuten, die Zeug gegröhlt haben. Kam mir ein bisschen vor wie die Apokalypse 😀

  2. Die kompletten X-Files plane ich ihn weiter Zukunft auch nochmal zu schauen. Vor der baldigen Fortsetzung graut es mir allerdings etwas. Andererseits ist es aber irgendwie auch cool. Bin auf alle Fälle gespannt.

    1. Echt? Ich bin da voller freudiger Erwartung. Genau darum habe ich jetzt mein „Wiederschau“-Projekt gestartet. Obwohl, bis Januar 2016 werd ich die 9 Staffeln nie schaffen. Hach..

  3. Netflix scheint einem ja Welten zu eröffnen – mittlweile ist mein halber Freundeskreis da angemeldet (und hat schlimmere Seriensucht als zuvor), da überlege ich langsam wirklich, ob ich mal bei diesem Gruppenzwang mitmache. Was mich nur stört, ist dass die ganze Palette an Angeboten einmal quer und ungleichmäßig über Amazon Prime, Maxdome etc verteilt ist und man nur bestimme Serien und Filme auf dem jeweiligen Streaming-Dienst sehen kann…

    1. Bei mir ist der Freundeskreis erstaunlich Netflix resistent, dafür bin ich dem Dienst verfallen. Hier in der Schweiz habe ich das Glück, dass Amazon und andere Anbieter nicht erhältlich sind. Und Netflix reicht ja fürs erste auch, so schnell werd ich da nicht alles durchgeschaut haben. Leider 😉

  4. Da lässt sich nirgends widersprechen. Auf Mulder & Scully hätte man als hartgesottener X-Files-Fan ja auch mal kommen können. Verdammt.

    Die Titel von Murakamis Büchern sind meist ja schon ein Erlebnis für sich. Da kann alles andere einpacken! 🙂

    1. Murakami ist ein Phänomen: Je mehr ich von ihm lese, desto verwunderlicher und mystischer erscheinen mir seine Bücher. Erwartungshaltungen kann man sowieso alle gleich kippen, aber das ist auch gut so!

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